Politik

Die politischen Beziehungen zwischen Iran und Deutschland

 

Die diplomatischen Beziehungen zwischen Iran und Deutschland begannen offiziell mit der Eröffnung der iranischen Botschaft in Berlin im Jahre 1885. Die vorigen Kontakte und der vorige politische und geschäftliche Austausch, die gegenseitige historische und kulturelle Bekanntschaft beider Völker und die politischen Notwendigkeiten und Erwägungen im Zusammenhang mit einem politischen Gleichgewicht zwischen den europäischen Regierungen bildeten die Grundlage für diese Beziehungen.

 

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Präsenz hunderter deutscher Berater und Experten zu einem Vorwand für die Besetzung Irans durch die Alliierten. Nach dem Ende des Krieges nahm Iran seine Beziehung mit Bundesrepublik Deutschland wieder auf und errichtete neben der Botschaft in Bonn auch drei Konsulate in Hamburg (März 1951), München (Mai 1960) und Westberlin (1966). Iran nahm im Jahre 1973 auch mit der DDR diplomatische Beziehungen auf.

 

Nach dem Sieg der Islamischen Revolution verfolgte die Außenpolitik des Landes einen Kurs der Unabhängigkeit von Ost und West. In dieser Zeit waren die Beziehungen zwischen Iran und Deutschland von den Höhen und Tiefen der gesamten Beziehungen zwischen Iran und dem Westen geprägt. Dennoch hat Deutschland stets zu den Befürwortern des konstruktiven Dialogs zwischen Iran und den europäischen und westlichen Staaten gehört. Hans-Dietrich Genscher war der erste westliche Außenminister, der 1984 Iran besuchte und Saddam Hussein einen Aggressor nannte.

 

In den letzten drei Jahrzehnten sind zahlreiche Delegationen auf verschiedenen Ebenen zwischen beiden Ländern ausgetauscht worden; zu den wichtigsten gehörte im Jahre 2000 die Reise des damaligen iranischen Staatspräsidenten nach Deutschland, die ein neues Kapitel in den Beziehungen zwischen beiden Ländern eröffnete. In dieser Zeit erlebten die Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern einen Aufschwung, und Deutschland wurde mit einem Handelsvolumen von ca. 5 Milliarden Euro zum wichtigsten Handelspartner Irans.

 

In den letzten 10 Jahren waren die bilateralen Beziehungen in hohem Maße von der Nuklearfrage geprägt. Mit der Umsetzung des JCPOA wurden neue Horizonte eröffnet, in der Hoffnung, dass in der neuen Ära alle Hindernisse auf dem Weg zum umfassenden Ausbau der politischen Beziehungen schnell beseitigt werden.

 

International und regional haben die Bewahrung von Frieden und Sicherheit, die Terrorismusbekämpfung und die Schaffung von Stabilität und Entwicklung durch bilaterale und multilaterale Lösungen zu den Themen der iranisch-deutschen Beziehungen gehört. Die Islamische Republik Iran verfolgt in der neuen Ära eine Politik der größtmöglichen Festigung der Zusammenarbeit in diesem Bereich.